Der Sommer und die Vorweihnachtszeit sind DIE Topzeiten für Kunsthandwerkermärkte.

In den letzten vier Jahren habe ich dreimal an einem Kunsthandwerkermarkt teilgenommen (2 x Speichermarkt Bremen, 1 x Open-Air-Galerie Worpswede). Ich wollte meinen Onlineshop und Laden bekannter machen und mein Angebot und mich vorstellen.

Dafür war die Aktion gut, finanziell hat es sich keinmal wirklich gelohnt. In Anbetracht der ganzen Arbeit, Vorbereitung, Planung, Auf- und Abbau, Geschleppe, lange Markttage (i.d.R. geht´s um 6:00 Uhr los bis ca. 19:00 Uhr) usw. fiel zu wenig dabei ab.

Im Gegenteil: wenn du Bekleidung anbietest, kann es dir passieren dass beim Transport einige Teile durch den Dreck schleifen, verbleichen oder sonstwie beschädigt werden. Nervig fand ich dass ich jedes Teil danach nochmal bügeln musste.

Bei Schmuck, Deko und Accessoires kann das einfacher sein.

Damit du nichts für den Markttag vergisst, habe ich hier eine Checkliste zum Download für dich:

checkliste markt marktstand

Download: checkliste markt marktstand

Dein eigener Marktstand

Wenn du selbst gerne einen Marktstand hättest um deine Produkte der Menschheit zu präsentieren, solltest du folgendes beachten:

Der Marktstand

Einige wenige Märkte stellen eigene Pavillons oder Marktstände zur Verfügung. Du brauchst nur noch mit deinen Sachen anzurollen, einräumen, fertig.

Normalerweise bringst du den Stand aber selbst mit.

Nach einigem Rumprobieren bin ich beim günstigsten und effektivsten Marktstand gelandet: Ein Falt-Pavillon, der sich in wenigen Sekunden aufbauen lässt.

Für meinen ersten Markt hatte ich dieses Zelt gekauft.

Marktstand Kunsthandwerkermarkt

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Sah schick aus und bot viel Platz, aber ich brauchte unbedingt Hilfe beim Aufbau, der trotzdem knapp eine Stunde brauchte. Abbau etwa eine halbe.

Das ist viel unnütz vertane Zeit und nicht immer findest zu jemanden, der mit dir sonntags um 6 Uhr aufsteht und das Teil aufbauen will.

Deshalb hab ich mir für den zweiten Markt einen Falt-Pavillon gekauft. Diese Falt-Pavillons gibt es inzwischen schon mal günstig auch bei Aldi & Co.. So wie dieser für 59,99 Euro z.B.. Ist nicht die beste Wahl wenn du vorhast mehrere Märkte pro Jahr zu machen, dann solltest du etwas Hochwertigeres nehmen, aber für ab und an reicht der vollkommen aus.

Einziger Nachteil: sie sind nicht 100% wasserdicht. Wenn es schüttet wie aus Eimern werden du und deine Sachen nass. Abhilfe schafft eine Plane, die du im Notfall über den Pavillon wirfst.

Windig? Unbedingt den Pavillon sichern!!!

Sollte es am Markttag windig oder gar stürmisch sein, musst du unbedingt!!!! deinen Pavillon vor dem Wegfliegen sichern!!!

Das geht mit Steinen, die du auf die „Füße“ legst und mit Wasserflaschen die du an das Gestänge hängst. Wenn möglich, binde ihn mehrfach fest.

Du glaubst gar nicht wie schnell das geht: ein Windstoß fegt unter das Zelt und hui! weg fliegt es. Ein Alptraum.

Seitenwände oder nicht?

Sie schützen vor Regen und Wind, lassen deinen Stand jedoch auch stark schrumpfen denn mit drei Wänden ist er nur noch von vorne zugänglich.

Wenn es das Wetter zulässt, verzichte ich auf Außenwände und befestige nur die Rückwand.

Wie richtest du den Marktstand ein?

Kommt auf dein Angebot an.

Hast du Klamotten, brauchst du Ständer und Puppen. Hast du Kleinkram wie Schmuck oder Karten brauchst zu Tische und Vitrinen.

Ich brauchte immer beides.

Plane im Voraus genau wie du den Stand einrichten willst. Erst einmal auf dem Papier wo du dir maßstabsgetreu deinen reservierten Platz aufzeichnest und flexibel planen kannst.

Frau wundert sich wie schnell ein Platz von 3 x 3 bzw. 3 x 4 Metern vollgestellt ist. Schließlich brauchen deine Kunden auch noch Platz um sich umzuschauen.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es immer schlecht ist, wenn du deine Kunden zwingst in den Stand reinzugehen. Dies ist für viele Menschen eine große Hürde wenn es nicht offen und frei gestaltet ist. Wenn du auch noch im Stand stehst kannst du damit rechnen dass sich niemand hineintraut.

Auch hier ist wieder eine Mischung sinnvoll: Vor dem Stand stehen Dinge die Appetit machen, auf Tischen können die Leute im Vorbeigehen schnuppern was du anbietest.

Banner oder Werbung

Ganz wichtig: unübersehbar sollte ein Banner, ein Plakat oder sonstiges im Stand hängen damit deine Kunden wissen wer du bist und was du anbietest.

Ich hatte mir seinerzeit ein Werbebanner drucken lassen.

Vorsicht bei Klamotten in der Sonne!

Klamotten bleichen in der Sonne ruck zuck aus. Wenn du sie also auf einem Ständer vor dem Stand platzierst musst du damit rechnen.

Achtung Diebe!

Pass auf diebische Elstern auf! Im Gewusel kannst du allein nicht immer einen Blick auf alles haben. Wertvolle Sachen liegen also nicht sofort in greifbarer Nähe.

Spiegel

Heikles Thema. Beim letzten Markt hatte ich einen großen Spiegel mit Rahmen dabei. Während des Aufbaus hatte ich ihn ans Auto gelehnt, der Wind schmiss ihn um: sieben Jahre Glück!

Umkleide?

Wenn du Bekleidung anbietest, würde ich für den Markt nur Teile mitnehmen, die frau einfach überwerfen kann. Kein Mensch hat Lust sich bei 30° in der Ecke auszuziehen Gefahr laufend von anderen Besuchern bestaunt zu werden.

Unterstützung

Besorg dir jemand der dir beim Auf- und Abbau helfen kann und das Auto wegbringt. Es geht mit Faltpavillon auch alleine, aber wenn du dann dein Auto wegparken musst, steht dein Stand mit all den Sachen alleine da.

Suche dir für den Markttag unbedingt jemanden, der mal für dich einspringt. Du musst mal auf´s Klo, möchtest dich selbst mal umsehen, etwas essen oder trinken gehen. Eine halbe Stunde reicht vollkommen.

Mein größter Fauxpas und top Tipp

Beim ersten Speichermarkt war top Wetter (ein MUSS für jeden Markttag!) und ich einen Standplatz mit Südseite: den lieben langen Tag brutzelte mir die Sonne auf den Stand und ins Gesicht. Und ich hatte die Sonnenmilch vergessen!

Hah! Schon nach kurzer Zeit war ich krebsrot.

Also niemals die Sonnenmilch und die Sonnenbrille vergessen wenn gutes Wetter angesagt ist!

Für mich gibt´s keine Märkte mehr

Die Zeit für Märkte ist für mich vorbei. Seit ich den Laden habe, denke ich die Kunden können dorthin kommen. Allein zu Werbezwecken kann ein Marktstand aber sinnvoll sein.

Oder natürlich wenn du kein Geschäft hast, sondern nur online oder in kleinem Stil Produkte anbietest. Dann ist ein Markt eine super Sache um dich vorzustellen und dein Angebot zu zeigen.

Termine für Kunsthandwerkermärkte

findest du bei google, oft nach PLZ sortiert. Informiere dich vorher genau auf was für einem Niveau der Markt veranstaltet wird, welche Aussteller bereits vertreten sind, wann die Anmeldefrist abläuft usw..

Und natürlich was dich ein Stand kostet. Hier im Norden darf frau gerne 200-300,- Euro pro Tag bezahlen. Das muss sich erstmal rechnen.

Hast du schon Erfahrungen gesammelt auf dem Kunsthandwerkermarkt oder mit einem eigenen Marktstand?

Ich freue mich über deinen Kommentar! Herzlichen Dank, Ines.