Es ist so weit! Nach all der Kopfarbeit, dem kreativen Rumspinnen und Zahlen abgleichen ist nun die Zeit reif, den Co-Working-Space in´s Leben zu rufen. Das „Ideen & Co.“ will noch im Mai seine Tore öffnen. Die Neueröffnung steht vor der Tür!
Hier nochmal die vorherigen Teile der Neugründung live:
- Die Geschäftsidee. Worauf du unbedingt achten sollst.
- Du, deine Werte und dein Warum.
- Ziele und Visionen
- Geizig gründen – mein kleiner Businessplan
Eigentlich sollte die Neueröffnung schon längst passiert sein, doch wie so oft kommt es anders als man denkt.
Wir schreiben den 13. Mai und erst seit zwei Tagen kann ich endlich in den Raum und mit dem Renovieren, Einrichten und Tische zusammenbauen loslegen.
Zwei Gründe gab´s für die Verzögerung:
- Der Auszug der Vormieter. Statt am 1. konnten sie erst am 6.5. den Laden freigeben.
- Dann sollte noch eine Tür eingebaut werden. Keine große Sache eigentlich, doch wenn erst Teile der Wand abgeflext werden müssen schon.
Nun wird´s eng mit dem Mai…. Mir bleiben nur noch 17 Tage. Kann ich das schaffen?
Es will noch einiges getan werden: Putzen, Renovieren, Tische zusammenbauen, Rollos, Beleuchtung, Steckdosen, Küchenzeile, Deko etc.pp.. (Von den Dingen, die online und „nebenbei“ ablaufen wollen gar nicht zu reden (Facebook Strategie, Werbung insgesamt, Website erstellen, Preisliste, AGB, Mietverträge usw.)
Das wird eng!
So ist das ja gerne im Leben: Was du dir so schön in deinem Kopf zusammengebastelt hast, muss erst noch in der Realität ankommen. Da läuft nicht immer alles so wie geplant.
Es tauchen Blockaden auf, Hemmnisse, Unvorhergesehenes, Problemchen, Stolpersteinchen usw..
Kurz vor jeder Neueröffnung läufst du Amok
und weißt nicht mehr, was du zuerst und zuletzt tun sollst. Wenn dann noch Dinge nicht so laufen wie gedacht, wirst du schnell nervös und garstig.
Ich dreh bei sowas immer erstmal kurz durch, reg mich auf, ärger mich über alles was sich mir in den Weg stellt und dann – wenn ich Dampf abgelassen hab – beruhig ich mich wieder und übe mich in Gleichmut.
Ich versuche es zumindest….
Es nützt ja nix.
Flexibel sein ist angesagt! Nicht durchdrehen und drängeln, sondern dem Flow folgen. Ruhe bewahren, locker bleiben.
Sich in Geduld üben.
Nicht immer einfach, aber Übung macht den Meister!
Wenn du etwas nicht ändern kannst, dann nimm es so hin und ärger dich nicht. Pass deine Pläne an die Gegebenheiten an und suche das Positive daran. Positiv an der immer wieder verschobenen Eröffnung:
- Ich kann einige Dinge nochmals überdenken und ggf. verbessern (mir ist erst gestern Abend die zündende Idee für den Platz der Teeküche gekommen, heute Morgen eine Idee für die Beleuchtung usw.)
- Ich bekomme Zeit, damit noch mehr gute Ideen und Leute in mein Leben hüpfen können
- Vielleicht ist es besser, zu einem späteren Zeitpunkt zu eröffnen. Wir wissen nur noch nicht, warum.
Gut. Jetzt hammers. Es kann losgehen (die ganzen „irrealen“ Dinge wie Website, Bilder, Logo, Angebote, Preise, SEO & Co. laufen natürlich schon seit vielen Wochen auf Hochtouren), aber bei so einem realen Business wie einem Co-Working-Space will nun eben auch das wahre Leben Taten sehen.
Jetzt geht´s in die heiße Phase.
Gestern war es so weit: Die allerbeste Coworkerin der Welt Steffi und ich sind gestartet. Steffi ist mir schon seit Wochen eine Riesenhilfe. Sie kümmert sich 1000 Dinge, vor allem aber um den ganzen Facebook-Kram (den ich echt hasse! Ich bin der absolute Facebook-Muffel. Meine Seiten ähneln mehr einer Geisterstadt als einer pulsierenden Metropole.)
Ich denk zwar dauernd: Das müsstest du jetzt mal posten, aber dann lass ich´s doch wieder. Ich mag´s einfach nicht!
Aber Steffi!
Die findet das toll und mag sich stundenlang mit Strategien, Statistiken und Ads befassen.
Man gut so!
Und wenn ich bisher nur eins von Steffi gelernt hab (in Wahrheit ist es viel mehr!) dann dies:
Du solltest bei Facebook nicht wild und wahllos posten, sondern einige Regeln einhalten, wenn du erfolgreich sein willst. Hinter diesem Wahnsinn steckt Methode. Es gibt viiiiieeeele Dinge zu beachten.
Da hab ich doch gleich noch weniger Lust drauf.
Aber ich hab ja Steffi! :-)
Die macht das!
Toll – oder?
Die Freuden des Coworkings sind schon jetzt da, obwohl der Laden noch gar nicht geöffnet hat!
Genial!
Bevor die ersten Fotos gemacht wurden, hieß es erstmal: PUTZEN! Denn dank der Flexerei sah der Laden aus wie Sau. Dann Tische zusammenbauen und Feinheiten wie Beleuchtung, Sonnenschutz, Teeküche besprechen.
Steffi steht mir mit Rat und Tat zur Seite und gibt mir Feedback für all die Sachen/Problemchen an die ich vorher nicht im Traum gedacht hab.
Dinge wie:
- Wie löse ich das Sonnenabschirm-Problem? Der Laden ist gottlob von Natur aus schön hell. Zwei hohe Fensterfronten lassen viel Licht rein. Das ist meistens schön aber wenn dir die Sonne auf den Laptop brennt, siehst du nix mehr…. Welche flexible Lösung lässt viele Variablen zu?
- Wie kriege ich elegant, sicher und stylish mindestens 10 Steckdosen im Raum verteilt, ohne den Boden aufzureißen oder über zig Kabel zu stolpern?
- Was mach ich mit der Wand, von der der Heizkörper gerissen wurde und die nun komplett abgeschrabbelt dasteht?
- Wie viele Lampen will ich? Decken- und Stehlampen? Wie viel Watt? Welche Form? Wohin? Wie kommen die an die Decke? Es gibt nicht einen einzigen Lampenanschluss…. (der Kabelkanal wurde vom Vormieter entfernt…)
- Was wird jetzt mit dem Außenschild? Was kommt noch als Info in die Fenster, an die Außenwand und in die Tür?
Und und und.
Das nimmt kein Ende. Kaum hast du ein Problem gelöst, steht schon das nächste vor der Tür… ;-)
Schon hier zeigt sich, wie motivierend, inspirierend, unterstützend, hilf- und segensreich Coworking sein kann.
Zu Zweit macht die Arbeit einfach viel mehr Spaß. Dir werden die Dinge abgenommen, die du ungern tust, du machst die Arbeit zusammen, das geht meist einfacher und schneller. Du siehst mehr Fortschritt. Kannst immer wieder Wichtiges besprechen und stehst nicht vor jeder Entscheidung allein mit deinem Talent.
- Besonders diese ewig bohrenden Fragen, die dir weitreichende Entscheidungen abverlangen, lassen sich zu zweit (und bestimmt auch zu viert oder zehnt) besser beantworten.
- Du kannst das durchdiskutieren, Vor- und Nachteile besprechen, wirst auf Punkte aufmerksam gemacht, die du glatt vergessen hättest (und die dich später garantiert Geld und Nerven gekostet hätten).
- Du wirst in deiner blühenden Phantasie auch mal zurückgepfiffen. Deine ach so tollen Ideen werden abgeklopft und auf Tauglichkeit geprüft. So kannst du ständig verbessern und optimieren und bekommst neue Impulse für noch bessere Lösungen.
Es ist einfach genial und ganz wunderbar.
Diese Unterstützung bläst dir Wind unter die Flügel.
Alles geht leichter, wenn du Unterstützung und Hilfe hast.
Ich bin das „allein gründen“ ja gewohnt. Ich mag es auch sehr, wenn ich der Boss bin und ich entscheide was getan und gelassen wird. Mir keiner reinredet. Ich meinen Style fahren kann.
Aber besonders als Neugründer hast du den Kopp so dermaßen voll und musst an soooooooviel denken, da geht schon gern mal was verloren oder in die Hose. Natürlich hilft da eine Mindmap, aber die arbeitet sich eben auch nicht von allein ab.
Aber wenn du jemanden hast, der wenigstens kleine Teile davon übernimmt, fühlst du dich als hätte man einen Riesenstein von deinen Schultern genommen. Das Ganze bekommt sofort mehr Leichtigkeit. Und Schwung.
Abgerundet wurde diese schöne Erfahrung mit einem leckeren Mittagessen im „Da Vinci“. Gleich um die Ecke, schön draußen auf der Terrasse sitzen und noch ein bisschen planen und plaudern. Herrlich!!!
Dies ist ein weiterer großer Pluspunkt gegen das „Allein zuhause arbeiten“: Hier im Viertel sind 100e Cafés, Restaurants und Imbisse. Du bekommst für jeden Geschmack und Geldbeutel was zu Essen. Besonders die Mittagstische sind interessant, weil hochwertig und günstig.
Meine Tipps in unmittelbarer Nähe: Das „Da Vinci“ in der Lüneburger Straße (Verlängerung der St.-Jürgen-Str. Richtung Osterdeich) und das „Gallo“ in der Hamburger Straße. Beide gut, wenn du die mediterrane oder italienische Küche magst.
Das hättest du auch gern?
Zumindest die Unterstützung?
Aber es ist kein Co-Working-Space in deiner Nähe?
Auch wenn du keinen Co-Working-Space in deiner Nähe hast, in dem du dich mit gleichgesinnten austauschen und beraten kannst, dann such dir zumindest eine oder zwei oder drei Selbstständige, die sich regelmäßig mit dir treffen, um Ideen und Projekte zu besprechen.
Das kann live in deiner Umgebung, aber auch sehr gut online via Telefon oder Skype passieren (dann eben ohne gemeinsames Mittagessen).
Macht es so, dass ihr euch gegenseitig helft und Arbeit abnehmt. Die Balance zwischen Geben und Nehmen muss stimmen, sonst ist schnell eine unzufrieden. Denk immer dran, dass das Business der anderen für sie am allerwichtigsten ist. Und dass wenn jemand zwar bereit ist, sich deine Themen noch und nöcher anzuhören, du genauso viel zuhören und beratschlagen darfst wie die anderen.
Wird dies beachtet, ist es eine Win-win-Situation. Alle haben gewonnen! Immer das Beste, was passieren kann!
Kommst du aus Bremen und umzu? Dann freuen wir uns, dich als Coworker bei uns zu begrüßen!
Werde Teil einer kleinen feinen Community von Selbstständigen im Bremer Co-Working-Space im 1/4!
Nun interessiert mich:
Wie ist das bei dir? Muckelst du ewig alleine rum oder hast du andere Selbstständige um dich herum, die dich unterstützen und mit denen du neue Ideen besprechen kannst?
Wünschst du dir jemanden, der dich fordert und fördert?
Erzähl uns davon gleich hier in den Kommentaren!
Herzlichen Dank,
Ines