Die Neugründung ist FAST abgeschlossen. Es ist FAST alles fertig.

Es wäre alles fertig, wenn es nicht so viel Generve und Stolpersteine gegeben hätte.

Doch die gab´s. Reichlich.

Leider.

Hier nochmal die vorherigen Teile der Neugründung live:

  1. Die Geschäftsidee. Worauf du unbedingt achten sollst.
  2. Du, deine Werte und dein Warum.
  3. Ziele und Visionen
  4. Geizig gründen – mein kleiner Businessplan
  5. Let´s get real – den Laden hübsch machen

Nicht immer läuft alles so reibungslos ab bei einer Neugründung wie ursprünglich geplant.

 

Es gibt Dinge, die laufen nicht und du musst neue Lösungen finden, um voranzukommen.

Es ist doch gerne so: Vor der Umsetzung deiner Idee hast du dir am Reißbrett und in deinen kühnsten Träumen das ganze Gründen recht easy und peasy vorgestellt. Mal eben hier und da ein paar Dinge besorgt, Website aufsetzen, alles hübsch machen, Fanpage rein und dann kann´s auch schon losgehen.

In der Realität zeigt sich gern, dass deine grob umrissenen Pläne in der Umsetzung wesentlich komplizierter und umständlicher sind als gedacht.

Und nicht nur das: Manches will einfach nicht flutschen. Es werden dir immer wieder Stöcke zwischen die Beine geschmissen, du siehst dich vor Herausforderungen, an die du im Traum nicht gedacht hast, musst Entscheidungen treffen, die du noch nie gefällt hast.

Bei meinem neuen Projekt „Ideen & Co.“ lief es so: Die Anfangsphase, also die wo geplant und entwickelt wird, lief ziemlich smooth.

 

Mir kamen schnell und klar die richtigen Ideen, Worte, Bilder, Farben, Fotos, Texte, Preise.

Meine Vision formte sich rasend schnell und einfach.

Ich fand sogar die ersten Menschen, die ebenso begeistert wie ich von der Idee waren und mir helfen wollten.

Es flutschte.

Herrlich!

Doch dann, als es an die Umsetzung ging (die ich mir gedanklich ziemlich locker und einfach vorgestellt hatte), kam der Motor ins Stocken.

  • Kongeniale Ideen können manchmal nur sehr aufwändig (und damit meist teuer) umgesetzt werden.
  • Handwerker halten ihre Termine nicht ein. Manche kommen gar nicht…
  • Dringend benötigte Dinge haben eine lange Lieferzeit. Oder werden falsch geliefert…
  • kurz zu erledigende Aufgaben werden zu langwierigen Projekten

and so on.

Wenn´s läuft, dann läuft´s. Wenn´s stockt, dann stockt´s.

So wie du in guten Zeiten ein Magnet für Glück, Freude und Gelingen bist, so ziehst du in schlechten Zeiten das Pech an wie Scheiße die Fliegen.

In dieser Phase verfluchst du dich und deine tollen Ideen.

„Wieso musst du eigentlich schon wieder so´n Projekt starten? Was soll der Kram?“ „War doch alles paletti, wieso hast du´s nicht dabei belassen?“ „Kannst du nicht einmal die Füße stillhalten?“ „Das haste jetzt davon!“

Denn diese Phase schlauchen. Sie rauben deine Energie. Du kommst aus dem Flow. Wirst genervter, gestresster und ungnädiger.

Das ist nicht gut.

Das bekommt dir nicht und deiner Umwelt ebenso wenig.

Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass das Dümmste, was ich in dieser Stock-Phase tun kann, ist: Drängeln. Pushen. Druck machen.

Bringt gor nix.

Je mehr du rödelst und verzweifelt versuchst den Plan und Termine einzuhalten, desto weniger gelingt es.

Je mehr Panik du verbreitest, desto weniger fließt Frieden, gutes Gelingen und Glück in dein Leben.

Nun heißt es nur noch: Locker bleiben!

Bei all dem Generve die Nerven behalten. Nicht zu sehr festbeißen.

Auch mal abwarten.

Denn oft entwickelt sich aus einer stockenden Idee eine viel bessere.

Oft werden Pläne gern über den Haufen geschmissen, weil es eine elegantere Lösung gibt.

Auf die bist du nur bisher nicht gekommen.

Ein Beispiel für Stolpersteine bei der Neugründung vom Co-Working-Space „Ideen & Co.“ = die Außenschilder

 

Um die Kosten der Neugründung schmal zu halten und Ressourcen zu schonen, hatte ich mir überlegt, die „alten“ Schilder von der Boutique und dem veganen Café zu recyceln.

Aus alt mach neu.

Aus „Ines Cordes“ mach „Ideen & Co.“, aus der bedruckten Tafel mach eine neue beklebte und beschreibbare Tafel.

So sah das Schild für meine Boutique früher aus:

coworking bremen Ines Cordes 2

Beim veganen Café „Green Bites“ so:

Klick auf den Link und wenn du um die Ecke guckst kannst es erahnen! = Außenschild Laden veganes Café

Das schwarze Schild war bedruckt, die Schrift ließ sich absolut nicht entfernen, also haben wir es mit Tafelfarbe bepinselt und Folienschriften bestellt. Das sah dann so aus:

Coworking Außenschild Laden

Auf die Nöpsels über dem Fenster sollte „Ines Cordes“ neu gemischt werden und die Buchstaben irgendwie neuen Halt finden.

Doch wie so Vieles ist auch dies nicht rund gelaufen. Es gab eine Panne, Verzögerung und Generve nach dem anderen.

Anstatt dass einfach alles flutscht, kam Sand ins Getriebe…

 

Wenn du eins können musst, wenn du mit möglichst wenig Geld gründen willst: Improvisieren!

Du musst aus Scheiße Gold machen können, du musst neue und andere Lösungen finden.

 

coworking bremen Ines Cordes

Schild Laden Boutique

 

Das „alte“ „Schild“ von der Boutique „Ines Cordes“ hat mich richtig gut Geld gekostet damals, deshalb wollte ich es nach Schließung des Ladens nicht in den gelben Sack donnern, sondern es wiederverwerten und „Ideen & Co.“ daraus machen.

Dass die vorgebohrten Halterungen von „Ines Cordes“ nicht passen würden war klar, aber ich hatte gehofft, es würde schon irgendwie zu dranzukriegen sein.

Coworking Schild außen

 

Aber nix da!

Wäre ja langweilig und würde die Kreativität null fördern. ?

Das „I“ passte natürlich, aber schon beim „d“ war Schluss mit lustig. Hielt nicht richtig, war schief.

Nun hatte ich die Wahl nochmals die Schilderfirma kommen zu lassen, um die neuen Buchstaben anzubringen und damit erneut über 300,- Euro zu investieren oder –

mir eine neue Lösung einfallen zu lassen.

  1. Idee: Die Halterungen in eine große Platte zu bohren und diese dann anzubringen (= wetterfeste Platte besorgen, ggf. streichen, die Bohrungen exakt anzubringen, damit die Stöpsel der Buchstaben auch passen. Schlussendlich diese fertige Platte in luftiger Höhe anzubringen = erfordert mind. 2 Personen auf der Leiter, bewaffnet mit Schrauben und Akkuschrauber…) = nicht die schnellste, günstigste und eleganteste Lösung.
  2. Idee: Die Buchstaben kommen ins Fenster! (nur wie??? – wahrscheinlich mit Power Strips) – das ist noch nicht ganz gelöst, aber hier siehst du schon mal wie es in etwa aussehen wird:

 

coworking-bremenAuch gut!

Nicht wie ursprünglich gedacht, aber hat auch was!

Das „I“ klebt schon in der richtigen Höhe, die anderen Buchstaben wollen noch folgen.

Und – ich muss ja noch ein „&“ kaufen! ? Das war eh klar und ist bereits unterwegs.

 

Das schwarze Tafelschild ist immer noch nicht fertig, weil die tolle Schilder-Druck-Firma es verbaselt hat, den Text „Raum mieten“ auf die gleiche Größe zu drucken wie die anderen… ?

Mann – das nervt!

Doch es nützt nix!

Du kannst dir keine Folienbuchstaben aus den Rippen schneiden, du musst warten bis die es endlich auf die Reihe kriegen und erst dann kannst du weiter machen.

 

Merke:

  1. Deine tollen Ideen können nicht immer so umgesetzt werden, wie du es dir erträumt hast. Manche Umsetzung erfordert zu viel Geld, Zeit und Nerven.

Da musst du dir echt überlegen, ob das lohnt.

Wenn ja – dann mach das. Aber wenn vielleicht auch nicht – dann lass das.

Sei kreativ, denke quer, überleg dir andere Lösungen. Frag andere. Hol dir frische Ideen ein.

Dann probier aus und experimentier rum. Irgendwann hast du´s.

 

2. Wenn´s nicht läuft, dann warte ab. Auch wenn dich der Gedanke an die halbfertigen Schilder quält, versuch dich in Geduld zu üben. Das wird schon!

Eines Tages bist du wieder einen Schritt weiter. Kannst wieder einen Haken auf der To-do-Liste machen.

Bis dahin: Bleib locker, denke neu, sinniere neue Ideen und andere Wege, um an dein Ziel zu kommen.

Ich wünsch dir gutes Gelingen!

Ines