Es ist wichtig dass du den Wert deiner selbstgemachten Arbeiten nicht zu niedrig ansetzt sondern würdigst. Besonders in der Handarbeits-Liga findet man Preise wo man sich denkt: wie geht das denn? Ein Paar selbstgestrickte Socken für 6,- Euro? Hallo? Das kostet mindestens die Wolle! Arbeiten die Leute nur für lau? Wer das möchte kann das natürlich gerne tun aber auf Dauer wird dies nicht sehr erquickend sein.
Wenn ich auf einen Kunsthandwerkermarkt gehe oder mich bei Dawanda umschaue, dann staune ich teilweise über die supergünstigen Preise, besonders für handgemachte Sachen.
Sicherlich können und wollen viele Kunden nicht den wirklichen Preis den solche Produkte kosten MÜSSTEN bezahlen, aber deshalb müssen wir keine Dumpingpreise bieten.
Deine Kunden sollten es zu schätzen wissen, wieviel Liebe du in deine Produkte gesteckt hast.
Pfennigfuchser sind nicht dein Klientel!
Reelle Preise sind nötig, damit die ganze Handarbeits-Community weiterhin bestehen kann und ihren Wert behauptet. Gerade in Zeiten wo wir überschwemmt werden mit Billig- und Massenprodukten, Made in China, sehnen sich die Menschen nach wahren Schätzchen, denen man die Qualität und Sorgfalt noch ansieht die in sie investiert wurden.
Und dafür geben einige bewusste Kunden auch gerne Geld aus. Sie wollen etwas Individuelles, Einzigartiges, mit einer tollen Energie darin.
Die Kunst ein selbstgemachtes Produkt mit dem richtigen Preis zu versehen ist die Balance zwischen genügend Profit für dich und einem wettbewerbsfähigen Produkt.
Der Preis muss hoch genug sein für deinen Gewinn und niedrig genug um auf dem Markt zu bestehen.
Wie du deine Preise richtig kalkulierst findest du gleich hier in der „Preisformel“.
Wenn selbstgemachter Schmuck angeboten wird zu Preisen von Bijou Brigitte, dann kann etwas nicht stimmen.
Auch wenn die Materialkosten teilweise sehr niedrig sind, darfst du nicht vergessen, deine weiteren Kosten mit einzurechnen:
Werbekosten, Verpackungskosten, Steuern und – deine Zeit.
Deine und meine Zeit sind soooo viel mehr Wert als ein paar Euro die Stunde!
Ich weiß dass viele von meinen Leserinnen kleine Unternehmerinnen sind so wie ich, die den schmalen Grat wandern: von ihrem kleinen Business leben zu können und trotzdem gute Preise anzubieten. Das ist oft gar nicht so einfach.
Als ich mein Business startete hatte ich immer im Kopf dass die Preise ja nicht zu hoch sein dürfen. Sonst kauft das keiner!
Inzwischen seh ich das ein bisschen anders. Wenn ich tolle hochwertige Produkte anbiete, dürfen die auch was kosten. Unsere Gesellschaft ist verwöhnt mit Dumpingpreisen, aber es gibt einen Markt für hochpreisige handgemachte Produkte.
Menschen die selbstgemachtes kaufen suchen nicht nach dem billigsten Produkt.
Sie suchen nach etwas Außergewöhnlichem, Einzigartigen, was nicht jeder hat, sie möchten kleine Unternehmen unterstützen und fördern, sie mögen die Geschichte hinter dem Verkäufer der diese tollen Produkte designt und anbietet.
Setze deine Preise also nie zu niedrig an. Schätze dich und deine Arbeit. Du tust dies für dich und für alle anderen in deiner Community, damit ihr alle weiterhin so schöne Dinge fertigt und dafür angemessen entlohnt werdet.
Diese Formel kannst du zum Festlegen deiner Preise einsetzen:
Zeit: soviel Minuten oder Stunden hast du damit verbracht den Artikel herzustellen
Material: alles was dort eingeflossen ist (auch Garn, Kleber, Nahtband etc.)
Gewinn: was willst du überhaben (variiert je nach Artikel= kann bei Artikeln die du in Serie erstellst weniger sein)
Großhandelspreis: der Preis den du anderen anbietest, die dein Produkt weiterverkaufen. Dies können Ladenbesitzer oder Onlinehändler sein.
Verkaufspreis: den du und andere Verkäufer auf den Artikel kleben.
Wenn du die Preisformel angewandt hast und lang hinschlägst und dir denkst:
Das ist ja viiiieeel zu teuer! Das kauft mir niemand ab!
dann musst du vielleicht ein bisschen an der Preisschraube drehen. Aber nicht zuviel!
Solltest du partout auf keinen Preis kommen der wettbewerbsmäßig mit anderen Anbietern mithalten kann, dann schau dich nach einem anderen Produkt um und betrachte dieses zukünftig als dein Hobby. Du kannst es verschenken, als Mitbringsel oder ähnliches einsezten. Aber benutze es nicht als ein Verkaufsprodukt mit dem du etwas verdienen möchtest, vielleicht sogar dein Leben bestreiten.
Selbstgemachte Handarbeit darf ihren Preis haben!
Hallo Ines,
nach genau so einem Post hab ich gesucht! Ich stelle Torten selber her und versuche gerade einen Richtwert für den Preis festzulegen. Da kommt deine Formel ganz gelegen.
Könntest du mir vielleicht ein unabhängiges Rechenbeispiel vorrechnen?
Ich hab viel gelesen zum Thema Preise für selbstgemachte Motivtorten, doch entweder findet man diejenige, die quasi nur Materialkosten für die Torten nehmen oder sie verschenken.
Meine Materialkosten betragen meistens ca. 25€ und so eine Torte kann schonmal 10 Stunden dauern.
Ich würde mich über eine Antwort freuen :)
Ganz liebe Grüße,
Oxana
Hallo Oxana,
wie schön dass du mit meinem Post was anfangen kannst! ;-)
In deinem Fall betrüge die Rechnung:
Materialkosten x 2 = 50,- €
10 Std. x 10,- € = 100,- €
Macht 150,- Euro die deine Torte mindestens!!! kosten müsste.
Das ist stattlich!
Einen weiteren Gewinn lassen wir hier mal raus, sonst wird´s unbezahlbar. Die Torten Wiederverkäufern anzubieten halte ich in deinem Fall für unsinnig. Was du machen kannst ist eine kleine Provision für diejenigen anzubieten, die deine Torten für dich bewerben (ca. 7-10 %) und die dann von deinem Stundenlohn abzuziehen.
Wie ich gesehen habe werden Motivtorten für 3-7,- € pro Stück Torte (i.d.R. 15) berechnet. Damit liegst du mit deinem errechneten Tortenpreis schon im obersten Segment.
Um einen Preis von 150,- € durchzusetzen brauchst du ein Alleinstellungsmerkmal (USP) bzw. einen triftigen Grund warum ich bei dir den höchsten Preis zahle und einen sehr professionellen Webauftritt mit top Bildern etc..
Ich hoffe deine Frage ist damit beantwortet.
Ich wünsch dir weiterhin viel Freude und Erfolg beim Torten kreieren!
Liebste Grüße,
Ines
Hallo liebe Ines,
ich bin durch Zufall auf deinen Blog gestoßen, da ich gerade nach Verkaufspreisen „suche“… also nach einer Berechnung, :-) An sich klingt das alles sehr einfach, nur komme ich irgendwie nicht weiter :/ Wo muss ich die Steuern (19%) hinzurechnen? Wie berechne ich es, wenn ich meine Produkte evtl. in kleinen Boutiquen verkaufen möchte!? Da muss ja quasi ein Verkäuferpreis her… Mir steigt das Thema ziemlich zu Kopf. Ich möchte eine solide Basis haben für meine Nebentätigkeit und man muss an alles denken und dann explodiert der Preis irgendwie – oder ich Rechne falsch..
Ich hoffe du verstehst, was ich meine!? Könntest du mir evtl. helfen?
Ich fange mal von vorne an. Ich mache in meiner Freizeit Schmuck. Genauer gesagt: Armbänder.
Pro Armband brauche ich ca. 5 Min, – mal mehr, mal weniger. Rundum schaffe ich 10 Armbänder die Stunde. Std.-Satz würde ich mal zwischen 10 und 15 EUR ansiedeln. Für ein Armband habe ich Materialkosten, inkl. Verpackungskosten von ca. 16 EUR (je nach Armband schwankt das natürlich).
Für meinen Shop habe ich ganz grob mal was gerechnet, was auch mit den Preisen an andere Handmade-Hersteller übereinstimmt, trotz allem möchte ich es für mich Transparent durchleuchtet haben…
Und es fallen ja auch noch Nebenkosten an usw (Verpackungsverordnung, kosten Onlineshop etc.)… das alles auseinander zu rechnen und wieder zusammen lässt mich verzweifeln… :/
Ich danke dir schon Mal im Voraus.
Liebste Grüße,
Insa
Hallo liebe Insa,
ja – an der Preisgestaltung ist schon so manch eine verzweifelt… ;-)
Wenn ich das richtig verstehe sind die Herstellungskosten pro Armband 17,- Euro (10 Stück pro Stunde, bei 10,- Euro Stundenlohn: 1,- Euro plus Material).
Darauf kommen dann die weiteren Kosten (Onlineshop, Verpackungsverordnung ca. 15,- Euro pro Monat schätz ich). Da kommt es naklar drauf an wie viel Schmuck du verkaufst. Sind es 15 Teile pro Monat käme noch 1,- Euro pro Teil dazu.
Auf diesen Endpreis von ca. 18,- Euro wird die Ust. von 19 % draufgeschlagen. Macht 21,42 Euro pro Stück.
Was hier noch nicht eingerechnet ist: deine Zeit die du mit Artikel einstellen, Rechnung schreiben, verpacken, verschicken etc. verbringst….
Außerdem hab ich gesehen dass du auch auf Märkten verkaufst. Da käme dann eigentlich noch die Kosten für den Stand und deine Zeit die du da stehst mit hinzu….
Ein regulärer Einzelhändler macht das so: Er rechnet den Einkaufspreis mal (multipliziert) 2,3 – 3. Darin ist dann schon die Ust. enthalten.
Beispiel: EK-Preis = 10,- Euro. Mindest-Verkaufspreis = 23,- Euro (10 x 2,3), Höchstpreis = 30,- Euro. In diesen 2,3-3 sind quasi alle anfallenden Kosten enthalten.
Das wären bei dir 41,40 bzw. 54,- Euro. Sicherlich ein zu hoher Preis, richtig?
Dies ist das große Dilemma bei Kunsthandwerkern. Sich die Arbeitszeit vernünftig bezahlen zu lassen ist fast unmöglich. Der Markt ist „versaut“ weil viele Kreative ihre Produkte viiiiieeel zu billig verkaufen. Die betreiben ihr Business mehr als Hobby und zahlen sich als Arbeitslohn 1-2,- Euro.
Ich würde eher versuchen die Materialkosten zu senken. Wo kannst du günstiger einkaufen?
Der Preis für die Wiederverkäufer (Boutique) ist abhängig von dem was die als Provision veranschlagen. Viele verlangen 50 % vom Verkaufspreis, was den Preis viel zu hoch treibt (Dann müssten die Armbänder das Doppelte kosten). Da würde ich nur Läden nehmen die weniger nehmen. Manche sind auch bereit es kostenlos zu machen, einfach um ihr Angebot zu erweitern.
Gibt es bei dir in der Nähe nicht vielleicht einen Laden der Fächer vermietet? Inzwischen sind diese Geschäfte weit verbreitet. Da zahlst du dann eine geringe Fachmiete pro Monat und eine kleinere Verkaufsprovision (10-20 %).
Denk bei der Ust. immer daran: das ist Geld was dir nicht gehört, was quasi nur bei dir durchläuft. Du sammelst es von den Kunden ein und gibst es direkt ans Finanzamt weiter.
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.
Liebste Grüße,
Ines
Und irgendwie bin ich gerade schon wieder durcheinander :D bzgl. deinem Beispiel mit dem EK-Preis…
Ich habe zum Beispiel ein EK (nur Material) von 14,35 EUR, das rechne ich mal 2,3-3. Heißt, mein VK ist 33,01 EUR bzw. 43,05 EUR – aber wie gebe ich denn den Händler EK an? Wie berechne ich den – also irgendwie fehlt mir gerade dieser Schritt, oder ich habe es einfach nicht verstanden :D
LG Insa
Liebe Insa,
eigentlich müsstest du auf den Material-EK noch deinen Stundenlohn rechnen…
Beim Händler-EK (du meinst sicherlich den Preis den ein Wiederverkäufer zahlt) musst du einen Preis finden an dem der Händler beim Verkauf noch was verdient, du deinen EK drin hast und ebenfalls noch etwas verdienst. Die VK-Preise beim Händler sollten nicht zu sehr von deinen im Onlineshop abweichen.
Wenn das Armband im Shop 48,- Euro kostet (inkl. Mwst.), sind das etwa 40,- netto. Waren-EK = 14,35 netto. Ich würde auf mind. 24,- Euro netto gehen, dann kann der Händler das Doppelte draufschlagen. Sag ihm unbedingt deinen UVP von 48,- Euro.
In jedem Fall muss der Händler bereit sein den EK höchstens x 2 zu nehmen (eigentlich rechnet er sonst genau wie du, nämlich mit x 2,3-3). Bei handgemachten Produkten ist die Spanne kleiner.
Hast du vor deinen Schmuck in Kommission zu geben oder willst du ihn gleich an den Händler verkaufen?
Beim direkten Verkauf würde ich den Preis niedriger setzen.
In Kommission kannst du auch über eine VK-Provision nachdenken: Du bestimmst den VK und der Händler bekommt beim erfolgreichen Verkauf z.B. 20 %.
Letztlich ist das eine Sache von Ausprobieren und Testen. Klapper einfach ein paar Händler ab und nenne deine Preise. Dann siehst du die Reaktion und kannst ggf. noch höher gehen.
Im Handmade-Markt gelten nicht die gleichen Gesetze wie im regulären Einzelhandel. Es geht viel um persönliche Kontakte und Sympathie. Manche Händler sind gerne bereit Selbermacher zu unterstützen und wollen keinen großen Gewinn damit machen (ist meine Erfahrung). Bei Kommissionsware akzeptieren sie weniger Gewinn als beim EK (sie haben kein Risiko).
Ich hoffe das hilft! ;-)
Liebe Grüße,
Ines
Hallo liebe Ines,
vielen Dank für deinen Kommentar – ich habe nun auch mal Zeit zeitnah zu antworten :)
Also ich bin schon soweit, das ich mehrere kleine Shops angefragt habe. Einige wollen es auf Kommission machen, andere wiederum nicht. Daher möchte ich denen quasi nen kleines Handout mitgeben, wo meine Schmuckstücke abgebildet sind, der H-EK und der VK (meine UVP) drauf stehen, sodass es alles eine Transparenz hat – wenn er es direkt kauft oder auf Kommission.
Können wir das mal an dem Beispiel „14,35 EUR“ Material-EK einmal richtig durchrechnen (also mit den ganzen Positionen für Kommission und Direkteinkauf? Für die Community wäre das sicher auch interessant, oder?. Ich hoffe, das ist kein zu großer Aufwand – Mathe und ich sind keine guten Freunde und ich habe nicht damit gerechnet, dass die kleinen Boutiquen so viel Interesse dran haben. Ich möchte, das die VK-Preise von meinem Shop auch genauso in den Boutiquen angeboten werden.
Oh man liebe Ines, das Thema ist echt komplizierter als ich dachte :D…
Liebste Grüße,
Insa
Liebe Insa,
die Idee mit dem Handout finde ich super, so hat jeder Händler einen klaren Überblick und kann entscheiden ob er direkt einkaufen oder deinen Schmuck in Kommission nehmen will.
Bei deinem EK-Preis von 14,35 € (ohne Stundenlohn) würde ich den x 1,7 nehmen als Preis für den Direkt-Einkauf. (= 24,40 €)
und x 2 (oder etwas höher) wenn Stücke in Kommission genommen werden. (= 28,70 €)/ alle Preis PLUS Mwst.!
Spiel ein bisschen rum mit den Zahlen, probier ein paar Varianten aus und lass die Zahlen wirken.
Reicht dir der Gewinn?
Ist das für den Händler interessant?
Ich werde demnächst diesen Artikel zur Preisgestaltung überarbeiten damit es noch klarer wird.
Liebe Grüße,
Ines
Hallo liebe Ines,
jetzt ist es für mich klarer. :-) Habe für mich ein Handout gemacht und mit den Zahlen rum gespielt. Nur ich habe irgendwie „Angst“, das Handout abzuschicken, falls ich was falsch habe oder der Händler die Hände über dem Kopf zusammen schlägt :D
Ich freue mich auf den überarbeiteten Artikel :)
Liebe Grüße,
Insa
Hallo liebe Ines,
soo nun bin ich dazu gekommen, zu antworten – auch wenn es schon ein bisschen länger her ist.
Den Preis habe ich für die Armbänder sogar ca. da angesiedelt, wie du es ausgerechnet hast – nämlich bei 48 EUR für den VK…. Materialkosten kann ich leider nicht günstiger machen. Es ist schon der günstigste Großhändler, den ich gefunden habe und wo ich verglichen habe :D
Jetzt muss ich EK-Preise abgeben… Puh, das wird eine herausforderung!
Dir einen herzlichsten Dank für deine Mühe.
Ich schaue immer mal gerne hier vorbei! =)
Liebste Grüße,
Insa
Hallo Liebe Ines,
ich finde deinen Beitrag sehr interessant.
Ich habe vor ein Gewerbe zu gründen mit selbstgenähten Kleidungstücken. Ich kaufe jetzt sagen wir mal 1meter stoff in einer Breite von 140cm zu einem Preis von 19Euro , brauche aber nur 70cm und in der Breite 1m incl. Verschnitt. wie berechne ich das am besten. ich bin mir so mega unsicher
Glg Rebecca
Liebe Rebecca,
die Frage ist: kannst du den Verschnitt noch für ein neues Teil nutzen (oder für Ärmel, Kragen oder Accessoires) oder ist der wertlos?
Wenn du damit kein neues Stück nähen kannst, musst du 19 Euro als Wareneinsatz rechnen. (1 Meter x 140 cm = 1,4 m2)
Ansonsten wäre das in deinem Beispiel die Hälfte (1 Meter x 70 cm = 0,7 m2), also nur 9,50 Euro.
Verständlich?
Schöne Grüße,
Ines
Danke Ines,
jetzt ist mein Knoten geplatzt und ich kann durchstarten naja nicht wirklich ohne Steuernummer kann ich ja keine Rechnungen schreiben.
Naja dir danke ich nochmal von Herzen.
Glg Rebecca
Gern Rebecca!
Ich wünsche dir viel Erfolg auf deinem Weg.
Liebe Grüße, Ines
Hallo liebe Ines, vielen Dank für deine tollen Beiträge. Mir ist der Verkaufspreis des Einzelhändlers also Store hinsichtlich der MwSt noch nicht ganz bewusst. Wenn ich ihm einen Artikel für 10€ verkaufe, dann schläft der Store den Faktor 2,3-3 drauf, richtig? Also multipliziert…
Bei deinem Rechenbeispiel Verkaufspreis x 2 sind die MwSt nicht enthalten, oder? Danke dir sehr und liebe Grüße ?♀️
Hallo Rike! In meinem Beispiel ist die Mwst. von 19 % dann mit drin. Aber sicher wird das jeder Store individuell machen. Hier in Bremen z.B. gibt es einen Laden der handgemachte Produkte verkauft und den Einkaufspreis nur x 2 nimmt.
Liebe Grüße, Ines
Hallo guten Tag…
im Grunde bin ich völlig Deiner Meinung, meine Kunsthandwerke nicht unter Wert zu verkaufen.
ich mache Branmalerei und Gravuren. Das heißt, dass ich auf gekaufte Holzbretter und Holzboxen (zB) Motive mit einem Brandmalkolben zeichne. Je nach Träger sind die Motive schonmal etwas zeitaufwändiger. So brauche ich für ein Brett mit Motiv auch gern mal 6 bis 8 Stunden.
Nach Deiner Rehnung hiesse das :
Brett = 10,-€ x 2 = 20,- €
6 Stunden à 10,-€ = 60,- €
zzgl. Verschleiss/Strom/etc. = 5,- €
angenommener Gewinn = 20,- € (bewußt niedrig angesetzt!!)
——–
Großhandelspreis 105,- €
Verkaufspreis ca. 200,- €
Das wäre zwar schön – aber das bezahlt mir niemand!
Ein solches Schild verkaufe ich im AUgenblick für € 65,- und da schlucken viele Interessenten erstmal heftig.
Ich merke zwar, dass bei uns im Mittelaltermarkt-Umfeld Handarbeit höher geschätzt wird, als auf Weihnachtsmärkten zB. aber den errechneten Preis bekomme ich da sicher nicht.
Liebe Grüße
Babs Neijman
Hallo Babs,
danke für deine Nachfrage.
Aus deiner Berechnung geht hervor, dass deine Produkte sich schon mal
1. nicht für den Wiederverkauf eignen (zu hoher Wareneinsatz und zu viele Stunden Arbeit).
2. selbst beim Eigenverkauf liegst du beim Preis klar unter Wert, bzw. bezahlst du dir 40 Euro für 6-8 Stunden Arbeit. Da sind Mieten für Marktstand ö.ä. noch gar nicht mit drin.
Wenn dir deine Arbeit viel Spaß macht und du das Ganze mehr als Hobby ansiehst und/oder als Nebenerwerb ansiehst, ist das natürlich völlig ok, aber für ein Business reicht das nicht.
Muss ja auch nicht. ;-)
Liebe Grüße,
Ines
Hallo Liebe Ines,
ich bin gerade über deinen Blog gestoßen, da ich nach einem Preis für eine Leine bin. Ich selbst komme ohne Gewinn auf fast 37€ (Materialkosten x2 schon 22) und bin jetzt ein wenig skeptisch, da andere Verkäufer Ihre Leinen (auch Parachutecord und gleiche Technik) für knapp 25€ anbieten können. Jetzt habe ich Angst, dass ich zu viel verlange und evtl keiner meine Ware abkauft.
Liebe Regi, dies „Problem“ haben viele KHW. Dir bleibt nur Folgendes: Teste deinen Preis und/oder mach deine Leinen so, dass sie deutlich anders/besser/schöner sind als die der günstigeren Anbieter. Oder du verdienst pro Verkauf wenig. ;-). Ich wünsche dir viele Erfolg und alles Gute!
Da steht nicht dabei wieviel die Areitzeit Kosten darf wieviel darf ich in 1 Stunde Arbeitszeit dazu rechnen
Wie viel Euro bist du dir pro Stunde Arbeit wert?
Hallo. Darf ich fragen wieso die Materialkosten x2?
LG, Gerlinde
Liebe Gerlinde, Preise werden so berechnet. ;-) Wenn du regulär Artikel einkaufen und verkaufen würdest (wie bei einer Boutique u.ä.), dann kalkulierst du die Preise i.d.R. x 2,5 oder x 3.
Letztendlich legst du aber den Preis so fest, wie du glücklich bist. Das steht dir frei. :-)
Liebste Grüße, Ines
Hallo liebe Ines,
auch ich bin in der Preisfindung auf deinen informativen Blog gestoßen. Ich stelle Fotokarten und etliche Geschenke aus meinen Fotografien her. Mit der Berechnung der Materialkosten komme ich gut klar; aber wie verrechnet man „Kreativ-Gestaltung“. Damit meine ich, wie hoch setze ich den Lohn für’s Ausdenken und designen an, wenn jemand bestimmte Wünsche hat und ich mir was individuelles für ihn entwerfen soll? Wieviel ist meine Gedankenarbeit wert? Wenn ich also sozusagen meine Idee verkaufe.
Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt.
Liebe Grüße, P.etra
Liebe Petra, dies „Problem“ haben wohl alle Kreativen… ;-). Letztlich pendelt sich der Preis für kreative Arbeit wohl ein zwischen: Deinem Anspruch und Dauer UND dem Wert, den dein Kunde dafür bereit ist zu zahlen.
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass ich mit den Jahren immer schneller geworden bin mit meinen Ideen und Entwürfen, aber trotzdem noch (zu)viel Zeit hierfür investiere.
Je mehr Kunden und Aufträge du hast, desto schneller und besser wirst du. Damit sollten allerdings auch wiederum deine Preise steigen. ;-)
Das ganze Rumsinnieren und Probieren kannst du nicht stundenmäßig abrechnen. Lege einen Mittelwert fest (für manche Aufträge brauchst du länger, für andere kürzer) und setze einen angemessenen Preis fest.
Liebe Grüße, Ines
Danke für deine Antwort Ines. Den Stundenlohn habe ich bisher immer mit 10 Euro berechnet. Aber es dann doch immer wieder nach unten „schön gerechnet“, weil ich mich nicht so richtig traue, den Wert dann auch zu verlangen (grummel). Macht es denn Sinn den Käufer danach zu fragen, was ihm die Sache Wert ist? Oder lege ich als Verkäufer den Wert fest. Ich habe dann immer Angst, der andere findet es zu teuer. Aber oft wird im Voraus gar nicht nach dem Preis gefragt…
Irritiert hat mich deine Aussage „Je mehr Kunden und Aufträge du hast, desto schneller und besser wirst du. Damit sollten allerdings auch wiederum deine Preise steigen.“ ????? Obwohl ich schneller werde verlange ich mehr? Meinst du weil man mit der Zeit sozusagen immer besser wird? ;-) stimmt ja eigentlich
Zum Verkaufen und sich gut Verkaufen braucht man ganz schön Selbstbewusstsein – da liegt wohl das eigentliche Problem mit den Preisen,
bin gespannt was du mir jetzt antwortest,
Petra
Liebe Petra, wenn du bereits Karten verkauft hast, kennst du die Reaktionen auf deine Preise?!
Du legst den Wert fest, aber der Kunde muss den Preis natürlich akzeptieren und deine Arbeit wertschätzen. Und du musst naklar die Preise deiner Mitbewerber im Kopf haben. Bist du viel teurer, muss ich als Kunde erkennen können, wieso das so ist.
Deshalb finde ich es soooo wichtig, dass handgemachte Produkte wirklich einzigartig und besonders sind. Je mehr du dich von anderen abhebst oder etwas bietest, was sonst keiner hat (das kann ein zusätzliches Geschenk sein oder ein besonderer Service oder eben das Produkt selbst, was so individuell angefertigt wurde, dass krieg ich sonst nirgends etc.), dann zahlt der Kunde gern mehr dafür.
Wenn du das schaffst, dann steigt auch dein Selbstbewusstsein – und deine Preise! ;-)
Und ja, wenn du schneller und besser wirst mit der Zeit, dann kannst du die Preise daran anpassen bzw. bekommst schließlich mehr pro Stunde, weil du ja mehr schaffst. Und je besser dein Produkt, desto höher darf der Preis sein.
Hallo,
Auch ich habe eine Frage bezüglich verkaufen auf Kommission. Ist es normal das die Armbänder auf Kommission teurer verkauft werden als die die nicht auf Kommission verkauft werden?
Ich habe an ein kleines Geschäft Armbänder verkauft für 18€. Das Geschäft hat die Armbänder neu kalkuliert und die verkaufen das jetzt fur ihren vk. Für jedes verkaufte Armband bekomme ich also meine angesetzten 18€ und der Laden dann die Differenz zu deren vk.
Also muss ich die Preise zwischen meinem Onlineshop und verkaufen auf Kommission differenzieren, damit es bei beidem ungefähr das gleiche kostet?
Oder nehme ich für beides den gleichen Preis und auf Kommission ist es dann einfach teurer? ??
Es ist mein erster Verkauf auf Kommission und dementsprechend unwissend bin ich.
Liebe Lisa,
ich schätze mal, dass du den Händlerpreis von 18,- Euro so kalkuliert hast, dass du Material und Arbeitslohn drin hast plus einen kleinen Gewinn für dich? Wenn ja, dann solltest du bei deinem Shop entscheiden, ob dir dieser Erlös reicht oder du gern mehr hättest.
Beide Varianten sind möglich: gleiche Preise im Shop und bei den Händlern im Geschäft oder: im Shop bei dir direkt günstiger. Das ist reine Geschmackssache.
Ich würde abwarten, wie sich die Armbänder im Handel zu dem höheren Preis verkaufen (ob also die Kunden gern bereit sind, ihn zu zahlen) oder ob sie vielleicht zu „teuer“ sind.