Als hätte frau nicht schon genug an den Hacken im täglichen Wahnsinn, da kommt vor ein paar Monaten auch noch ein Brief ins Haus von der mir bis dato unbekannten
Gewerbeauskunft-Zentrale.
Aufgemacht, überflogen, sah nach behördlichem Schreiben aus. Ich dachte unserem Staat ist so eine Zentrale für die Erfassung von Gewerbebetrieben absolut zuzutrauen und hab brav meine Angaben ergänzt, unterschrieben und pünktlich zum Fristtermin abgefaxt.
War ein bisschen stolz auf mich, dies gleich erledigt zu haben, normalerweise liegen solche Schreiben gerne mal ein paar Wochen bei mir rum.
Einige Wochen später wieder Post von denen. Nanu – doch was falsch ausgefüllt?
Nee – eine Aufforderung, die für diesen Eintrag fällige Gebühr innerhalb von zwei Wochen auf deren Konto zu zahlen.
Schnäppchenpreis: rund 700,- Euro pro Jahr.
Vertrag läuft auf zwei Jahre: also rund 1400,- Euro bitte zahlen.
Was ist passiert?
In der Hektik mal wieder das Kleingedruckte überlesen, in dem ich die Gewerbeauskunft-Zentrale bitte meine Firma auf ihrer Seite zu listen. Zu den o.g. Konditionen.
Tja, hatte ich unterschrieben. Na super.
Tante Google spuckt gleich etliche Leidensgenossen aus, die ebenfalls in den letzten Jahren auf diesen Betrug reingefallen sind. Dies beruhigt mich ein wenig dass nicht nur ich allein so blöd bin.
Viele haben gleich ihren Anwalt bemüht, so auch ich. Lieber hierfür was setzen als diese horrende Summe an diese Spackenfirma zu zahlen. Normal bin ich träge bei sowas, aber diese Summe rück ich bestimmt nicht mal eben so raus.
Inzwischen wurde die Gewerbeauskunft-Zentrale schon mehrmals verklagt und hat einige wenige Klagen gewonnen, die Mehrzahl aber verloren.
Das gibt Hoffnung. Sicher ist es aber nicht.
Es bleibt noch spannend, solche juristischen Spielchen dauern ja immer ewig.
Ich hoffe ich komme mit einem blauen Auge davon (schlimmstenfalls wohl ein Vergleich, dann darf ich für ein Jahr zahlen, bestenfalls zahle ich nichts, sondern gewinne die Klage – drückt mir die Daumen!).
Tipp: Sobald du dich selbständig gemeldet hast, denken viele du bist jetzt reich und wollen dein Geld. Dies können seriöse Firmen sein die einen Auftrag wollen oder aber auch Betrüger die geschickte Maschen entwickelt haben um dich übers Ohr zu hauen.
Also: Sei immer wachsam und lese auch das Kleingedruckte bevor du irgend etwas unterschreibst.
Sollte dir ein Fehler unterlaufen sein, such dir Unterstützung und Hilfe. Das Internet ist für diese Fälle ein großer Segen.
Achtung: Die Gewerbeauskunft-Zentrale treibt weiter ihre Spielchen und verschickt noch immer teure Briefe.
To Do: Gar nicht reagieren, gleich ab damit in den Schredder. Nach ein paar Wochen kommt eine erneute Aufforderung – die gleich hinterher.
Wenn du schon Erfahrung mit der Gewerbeauskunft-Zentrale gemacht hast, erzähl uns davon. Wir freuen wir uns über deinen Kommentar.
Vielen Dank.