Hast du einen Coach? Jemand den du regelmäßig oder unregelmäßig kontaktest wenn du Unterstützung, Klarheit oder Motivation brauchst?
Jemand der einen unparteiischen, unvoreingenommenen und professionellen Blick auf deine Situation wirft und dir in deinem Prozess des Klarwerdens helfen kann?
Ich meine keinen guten Freund oder den Partner. Ich meine jemand, der absolut keine eigenen Wünsche und Interessen mit reinbringt. Dem du letztlich „egal“ bist im Sinne von ihm oder ihr ist egal was du tust und wie du weitermachst.
So jemand kann dir in schwierigen Situationen weiterhelfen. Die richtigen Fragen stellen und gute Ideen einbringen.
Was macht ein Coach eigentlich?
Der englische Begriff „to coach“ bedeutet betreuen, trainieren. Ein Coach hilft Menschen, ihre persönlichen oder beruflichen Ziele zu entdecken und zu verwirklichen.
Die meisten Coaches haben Techniken und Methoden gelernt oder entwickelt um ihre Kunden auf den Weg zu bringen, sie zu motivieren und zu begleiten.
Ein Coach ersetzt keinen Therapeuten, dazu fehlt in der Regel die entsprechende Ausbildung. Mit tiefen seelischen Problemen sollte man keinen Coach aufsuchen.
Weil der Begriff Coach nicht geschützt ist, kann sich erstmal jeder Coach nennen. Daher solltest du dir mit der Wahl deines Coaches genügend Zeit lassen.
Einen guten Coach findest du eventuell im Telefonbuch, im Netz und noch eher auf Empfehlung. Jemand den du gut kennst und dem du vertraust erzählt dir vielleicht von seinen Erfahrungen mit seinem Coach und dann überlegst du ob diese(e) auch zu dir passen könnte.
Denn das ist wichtig: Dass die Chemie stimmt. Dass man auf die gleiche Wellenlänge kommen kann. Dass du ihm oder ihr vertrauen kannst und du glaubst und meinst er/sie ist plietsch und weiß was er tut.
Dann bist du auch bereit Geld, ich meine relativ viel Geld dafür auszugeben. Viel ist in meinen Augen ab 100,- Euro die Stunde, eher noch 200,-.
WAAASS? So viel? Denkst du vielleicht jetzt.
Jepp. Das sind halbwegs reguläre Sätze, Preise die im professionellen Coaching-Markt verlangt werden. Es tummeln sich sogar auf dem deutschen Markt inzwischen Coaches die gerne auch mal 500,- Euro die Stunde von dir wollen.
Für mich ist ein guter Coach jemand, der mir in dieser einen Stunde in der ich mit ihm (telefonisch, via Skype oder persönlich) spreche meine brennenden Fragen beantwortet, mit mir zusammen Lösungswege entwickelt und frische Ideen einbringt.
Der voll und ganz bei mir ist in dieser Zeit, der aufmerksam zuhört, mitdenkt und sich einfühlt in meinen Situation.
Wie lange dauert so ein Coaching?
In der Regel eine Stunde, manche buchen einen Coach für einen ganzen Tag. Mir reicht eine Stunde. Das klingt erstmal knapp, aber interessanterweise wird fast immer in dieser vorgegebenen Zeit genau das geklärt was ich auf dem Zettel hatte.
Ich habe fast immer das Gefühl nun ist auch gut. Es ist alles abgehakt, ich habe keine weiteren Fragen mehr.
Ist das nicht toll? Vorher denkt man: die Zeit reicht nie! Ich hab soviel ungeklärtes und zu besprechendes, da brauchen wir StunDEN um das alles aufzudröseln.
Aber dann funktioniert was so oft stimmt: Wenn ich eine bestimmte Zeit für eine Aufgabe festsetze, dann schaffe ich es auch in dieser Vorgabe.
Woran erkenne ich einen guten Coach?
Ein guter Coach ist natürlich erst einmal pünktlich, zuverlässig und vertrauenswürdig. Er/sie weiß mit Menschen umzugehen, kann zuhören, sich einfühlen und weiß die richtigen Fragen zu stellen. Er/sie hat Ideen und denkt gut mit. Er/sie hat selbst einige Erfahrungen gemacht und Probleme gemeistert.
Ein guter Coach projiziert seine Werte und Wünsche nicht auf mich. Er/sie lässt mich ICH sein und unterstützt mich auf meinem Weg.
Mein Lieblingscoach hat Humor, Witz und Charisma.
Weiterhin ist ein guter Coach für mich jemand, der mich in keine Abhängigkeit bringt. Im Sinne von dass ich nach dem Gespräch das Gefühl hab ich muss gleich den nächsten Tag, die nächste Woche oder nächsten Monat wieder mit ihm sprechen.
Sondern wo ich weiß dass ich mit dem Besprochenen erst mal arbeiten und weiter machen kann. Dass ich klar bin wo´s langgeht. Welche Schritte ich als nächste tun kann.
Wie ich ein Problem löse. Was Priorität hat, was ich eigentlich will und wie ich das anpacke.
Und obwohl ich jedes Mal nach Luft schnappe wenn mir jemand den ich buchen will seinen Stundenpreis von rund 200,- Euro nennt, wenn ich es mir recht überlege was es mir bringt, dann muss ich sagen:
Das ist es mir wert!
Ich bin es mir wert.
Denn wenn ich wirklich klarer bin, entspannter, sicherer, gelassener, freudiger usw., mich also wirklich viel viel besser fühle als vorher, dann ist mir dieses Gefühl und diese Klarheit es wert.
Wenn ich mir überlege, was ich noch mit den 200,- Euro anstellen könnte, wie z.B. mir einen tolle Jacke oder ein paar Schuhe kaufen oder einen Kurztrip an die See machen oder sparen, dann übertrifft die Investition in einen guten Coach und die daraus resultierenden besseren Gefühle und Gedanken den Wert der anderen Dinge.
Ein paar neue Schuhe bringen mir längerfristig weniger Klarheit und gute Gefühle.
Ok, manchmal kann ich mich öfter an ihnen erfreuen und bin dankbar wenn sie mich durch den Tag tragen, aber eine wochen- oder monatelange Klarheit und Sicherheit sind auch nicht zu verachten.
Was darf ein Coach kosten?
Ein guter Coach kann meines Erachtens guten Gewissens einen Stundenlohn von 200,- Euro verlangen. 100,- Euro sind mir natürlich lieber, aber ein hoher Preis macht mir diesen Termin sogar noch wertvoller.
Wer gerne mehr ausgeben möchte: kein Problem, es gibt Coaches die noch viel mehr verlangen. Letztens habe ich eine Frau aus den USA entdeckt, bei der eine Coachingstunde 1.200,- Dollar kostet!
Wenn ein Coach nur 20,- Euro die Stunde nehmen würde, wäre ich nicht so bei der Sache. Es wär mir egaler, vielleicht würde ich den Termin sogar vergessen. Auf jeden Fall wäre ich nicht sonderlich aufgeregt und irgendwie würde ich die ganze Zeit überlegen ob er oder sie ein Anfänger ist, der noch übt, der nicht wirklich Ahnung hat.
Für eine Coachingstunde, die rund 200,- Euro kostet sieht das schon anders aus. Ich muss schließlich öfter mal mit meinem Verstand diskutieren ob das nun wirklich sein muss. Ob das wirklich was bringt.
Und, noch entscheidender: Ich bin schon wochenlang vor dem Termin unbewusst mit den anstehenden Problemen in Gange, es regt sich bereits vorher eine Menge in mir.
Oft verändern und verbessern sich die drängenden Probleme vom Zeitpunkt des Termins machen schon in der Zeit bis zum Termin.
Daher finde ich es zwar erst nervig wenn ich wochenlang auf einen Termin warten muss, im Nachhinein darf ich aber einsehen, dass es das Beste war was passieren konnte: ich hab schon mal Zeit die Probleme unbewusst zu lösen. Ganz alleine.
Es werden Prozesse innerlich angeschoben, es werden Lösungsmöglichkeiten präsentiert (in Form von Angeboten, was Leute mir erzählen, was ich lese, was ich lerne), so dass ich meist kurz vor dem eigentlichen Termin mich frage ob ich die Sitzung überhaupt noch brauche.
Ich hab schon überlegt ob ich nur noch Termine mache und die dann absage, weil diese Prozesse bis dahin einfach unglaublich sind. (kleiner Scherz.)
Denn ich brauche meine Coachings. Sie runden den Prozess ab.
Ein Coach zeigt mir neue Sichtweisen, löst Unsicherheiten auf, bringt Ideen ein und löst Blockaden. Gibt einen klareren Weg vor.
Ich gebe zu ich knauser öfter mal rum und verschiebe eine Terminvereinbarung obwohl ich denke ich könnte eine Coachingsitzung gut brauchen. Aber irgendwann ist es soweit und ich bin dabei und jedesmal bin ich froh es gemacht zu haben.
Es bringt soviel!
In anderen Ländern wie der USA gehört Coaching zum Alltag.
Die Amis sind im Bereich Coaching annehmen und buchen wesentlich konsumfreudiger als wir Deutschen. Dort gibt es Coaches für alle möglichen Lebenslagen: Gesundheit, Business, Finanzen, Fitness, Partnerschaft, persönliche Weiterentwicklung, Spiritualität und und und. Aber auch hierzulande werden es täglich mehr Anbieter und auch Kunden.
Zwar haben irgendwie alle Menschen mehr oder weniger große Probleme in den o.g. Bereichen, aber die Idee, sich Unterstützung von außen zu holen, von einem erst mal Fremden, das ist noch in den Köpfen als unsinnig oder überflüssig drin. Das braucht man nicht. Das kriegt man auch allein hin oder mit Unterstützung vom Partner, Familie oder Freunden.
Doch es hat eine andere Qualität. Eine bessere.
Insofern kann ich dir nur empfehlen einen Coach für dich zu suchen.
Frag Freunde und Bekannte ob sie jemanden kennen oder von jemandem gehört haben, recherchiere im Netz und schau bei wem du schnell das Gefühl hast: Ja, der/die könnte zu mir passen.
Weil viele Menschen sich erst einmal im Internet ein näheres Bild von dem potentiellen Coach machen, ist es heutzutage für jeden Coach ein Muss sich im Netz authentisch, mit den eigenen Werten und möglichst offen zu präsentieren. Nur so können die Kunden sehen, ob sie in Resonanz gehen, dem Coach vertrauen können, zumindest um erst einmal einen Kontakt herzustellen und dann weiter zu entscheiden, ob sie das Geld für diese Leistung in Anspruch nehmen wollen.
Wie sieht´s bei dir aus? Gönnst du dir regelmäßig ein Coaching um an deinem Business und dir zu arbeiten?
Erzähl uns davon gleich hier in den Kommentaren! Herzlichen Dank! Ines
Ich bin gerade auf dem Weg in die Selbstständigkeit und immer wieder höre ich von Menschen, die mit Coachen arbeiten. Aber es gibt glaube ich soviele „Mistcoaches“ da draussen, dass ich warten muss, bis ich den richtigen finde. Es gehört eine gehörige Portion Vertrauen und Respekt dazu, finde ich und das ist nicht leicht zu bekommen..
lg Sina
Liebe Sina,
was sind für dich „Mistcoaches“?
Lg, Ines
Ich habe so meine Erfahrung gemacht mit Coaches, die mich so ein bisschen geprägt hat. Eine Freundin von mir hat sich selbstständig gemacht und wurde von einem Coach begleitet, der mit der „Methodik des Schauspiels“ coacht… Was soll das denn heissen? Alles was sie erzählt hat, klang nach Abzocke. Was Sie daraus gezogen hat, waren Webseiten, die sie über ihr Kleinunternehmerdasein aufklären, während in den Coachingstunden die angebliche Befreiung ihres kreativen Potentials meiner Meinung nach nie stattgefunden hat. Deshalb glaube ich, dass es schwer ist jemanden zu finden, dem man tatsächlich vertrauen kann und der weiss, was er wie tut. Ich habe mich auch mit einem anderen Coach unterhalten, der mir von seiner Mentorin aus LA erzählt hat und dabei so selbstverliebt war, dass ich mich gefragt habe, wie er sich auf andere Leute einlassen will…
Verstehst Du was ich meine?
danke und lg Sina
Liebe Sina,
puh – das klingt ja übel was du so erzählst!
Liegt wohl auch daran dass sich jeder Coach schimpfen kann.
Deshalb ist es so wichtig sich Empfehlungen geben zu lassen und die Person erst mal durchzuchecken.
Selbstverliebtheit und fragwürdige Methoden braucht kein Mensch.
Nur wenn für einen Coach im Fokus steht den Ratsuchenden zu sehen und auf seinem Weg weiterzubringen, wird ein Schuh draus.
Gottlob hatte ich bisher Glück mit meinen Coaches.
Ich wünsch dir das du den/die Richtige(n) findest wenn du einen brauchst.
Danke und herzliche Grüße,
Ines